Was meint ihr meine Lieben, es gibt doch Geschmackskombinationen die passen einfach zu gut zusammen. Ein feiner, selbstgekochter Vanillepuddung, süß-säuerliche frische Johannisbeeren und dazu ein zartes, abgeflämmtes Baisers. Klingt das nicht absolut köstlich? Ich habe diese drei Komponenten auf einen ganz wunderbar knusprigen, aber zugleich auch zarten Mürbeteig Boden gepackt. Der lässt sich wunderbar schneiden und zergeht mit der feinen Füllung förmlich im Mund, das kann ich euch garantieren. Endlich habe ich nämlich wieder selber Johannisbeeren im Garten, nachdem ich meinen Riesenbusch nach vielen Jahren verabschieden musste, habe ich wieder neue gepflanzt und wurde mit der ersten Ernte belohnt. Johannisbeeren gehören ja zu den Stachelbeergewächsen, das merkt man an ihrem leicht säuerlichen Geschmack. Wer sie selber im Garten hat, sollte sie ruhig ein wenig länger am Strauch hängen lassen. Sind die richtig schön dunkelrot sind sie ruhig süß, wie ich finde. Je nach Region werden sie auch Träuble oder Ribiseln genannt, finde ich persönlich total niedlich. Ihr könnt die leckere Tarte natürlich gerne auch mit schwarzen oder weißen Johannisbeeren probieren, sie zu backen lohnt auf alle Fälle. Ach ja, der Pudding hierfür wird natürlich nicht aus der Tüte gekocht. Den machen wir nach guter alter Oma Art mit Eigelben und echter Vanilleschote. Denn so ein Flammeri wie der Pudding auch genannt wird, ist so gemacht schon etwas ganz besonders feines. Also nicht lange quatschen, wir fangen direkt mal mit dem Teig an und danach wird der "Puddeling" gekocht.
Zutaten
für 1x Tarte Form 20 - 24cm Durchmesser:
200g Mehl Type 405
50g gemahlene Mandeln
1 Ei Gr. M oder L
1Eigelb
80g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
1 Prise Salz
125g Butter - in kleinen Würfeln -
Backpapier und Backperlen/Hülsenfrüchte
Backofen auf 170 Grad Umluft vorheizen, mittlere Schiene
Zubereitung:
Mehl, Mandeln, Salz, Zucker und Vanillezucker in einer großen Schüssel mit dem Schneebesen gut vermischen. Butter dazu geben und alles mit den Händen zu feinen Streuseln zerreiben. Dann das Ei und Eigelb ebenfalls beifügen und kurz und gründlich verkneten, bis ein feiner, glatter Mürbeteig zusammen kommt. Mürbeteig nie zu lange bearbeiten, er wird sonst ganz bröselig, das nennt man "brandig" werden. Den Teig zu einer flachen Scheibe zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie ausrollen und für ca. 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. In der Zeit könnt ihr dann schon gerne den Pudding kochen. Tarteform leicht fetten und mit Mehl bestäuben. Den Teig entsprechend der Größe der Form ausrollen, nur mit einem Hauch Mehl und am besten auf einer Silikonmatte mit Frischhaltefolie oben darauf. So klebt nichts und ihr könnt die Teigscheibe ganz einfach mit der Matte hochheben und in die Form legen. Dann alles leicht bis zum Rand andrücken und den Boden mit einer Gabel einstechen.
Ein Stück Backpapier in entsprechender Größe rund schneiden und auf den Teig legen, dann mit Backperlen oder Hülsenfrüchten beschweren und für ca. 20 Minuten in den vorgheizten Backofen stellen. Die Form dann vorsichtig heraus holen, Papier und Backperlen abnehmen und den Boden für weitere 8 - 10 Minuten goldbraun backen lassen. Das variiert von Ofen zu Ofen, der Boden darf nicht zu dunkel werden, dann wird der Mürbeteig im allgemeinen bitter und lässt sich nicht mehr schön schneiden. Form aus dem Ofen holen, komplett auskühlen lassen und dann die Tarte herauslösen und auf einen Kuchenteller legen.
Der Boden kann auch 1 - 2 Tage vor dem Füllen gebacken werden und kann auch mehrere Wochen, ungefüllt eingefroren werden. So hat man immer einen Mürbeteig zum Füllen zur Hand.
Für den Pudding & Füllung:
400ml Milch 3,5%
100ml Sahne
3 Eigelbe Gr.L
50g Zucker
35g Speisestärke - ca. 4 EL -
1Prise Salz
Mark 1/2 Vanilleschote
ca. 250g frische Johannisbeeren
Eigelbe, Zucker, Speisestärke, Salz und Vanille in einer Schüssel, mit dem Schneebesen zu einer glatten Masse verrühren, evtl.ein klein wenig Milch dazu geben. Milch und Sahne dann in einem entsprechend großen Topf aufkochen lassen. Die Flüssigkeit dann in einem ganz dünnen Strahl und unter ständigem Rühren zur Eimasse gießen und alles gut verquirlen. Dann alles wieder in den Topf geben und wirklich unter ständigem Rühren aufköcheln lassen. Der Pudding braucht einige Minuten um anzudicken, so verfliegt auch der Stärkegeschmack. Er sollte allerdings auch nicht zu stark aufwallen, da sonst das Eigelb "grisselig" werden kann. Wer mag kann den Pudding durch ein Sieb in eine Schüssel geben, so hat man auf keinen Fall kleine Knötchen in der Masse. Dann einfach alles mit einem Silikonspatel durchdrücken. Den Pudding auf der Oberfläche mit Frischhaltefolie abdeecken und bitte komplett auskühlen lassen.
Zum Füllen dann den Pudding kurz mit dem Mixer cremig rühren und die frischen Johannisbeeren unterheben. Auf dem Boden der komplett ausgekühlten Tarte alles gleichmäßig verteilen.
Für die Baiserhaube:
4 Eiweiß Gr. L
200g Zucker
1 Prise Salz
1 EL Zitronensaft
Eiweiß mit dem Handmixer oder in der Küchenmaschine schaumig schlagen lassen, Prise Salz und Zitronensaft dazu geben. Wenn sich weißer Schaum bildet, den Zucker in kleinen Portionen dazu geben. Mindestens 10 Minuten aufschlagen lassen, bis sich ein ganz fester, glänzender Baiser gebildet hat. Die Masse leicht Kuppelförmig auf der Füllung verteilen und mit einer kleinen Palette "Schwünge" rund um das Baiser eindrücken. Mit einem Creme Brulee Brenner wird dann das Baisers abgeflämmt.
Die Tarte kann 3 - 4 Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Einfrieren ist hier komplett gefüllt leider nicht zu empfehlen.
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