Gibt es auch so ein Gebäck das ihr mit eurer Kindheit verbindet meine Lieben? Bei mir sind das Apfeltaschen, denn ab dem Spätsommer gab es die in vielen Bäckereien meiner Heimatstadt Aachen mit den ersten frischen Äpfelchen aus der Region. Das so ein kleines, einfaches Gebäck so fein sein kann, das sehe ich erst heute. Denn mal ehrlich, die meisten Dinger die sich heutztage "Apfeltasche" schimpfen, die sind den Namen nicht mal wert. Viel zuviel fester Teig und möglichst wenig Füllung und wenn man das Pech hat ein Stück vom Vortag zu erwischen, ist die Bezeichnung "Kaugummi" dafür noch nett gemeint. Warum also nicht mal wieder selber Apfeltaschen backen. Mit einem fertigen Butter-Blätterteig sind die so schnell gemacht, das man fast schon länger braucht den Kaffeetisch zu decken. Nein, Spaß beiseite, die kleinen Schätzchen sind echt so gut. Gefüllt habe ich sie mit selbst gemachter Bratapfel Marmelade und frischen Apfel-Fruchtscheibchen. Das Rezept für die Marmelade, aber auch für einen schnellen und total einfachen Blitz-Blätterteig verrate ich euch natürlich weiter unten im Rezept. Dann könnt ihr entscheiden, ob ihr die kleinen Äpfelchen mit gekauftem oder selbstgemachten Teig machen wollt. Mal ehrlich, sehen die Apfeltaschen so in Form gebracht nicht absolut niedlich aus? Die bleiben nicht lange auf dem Kaffeetisch, das kann ich euch garantieren. Jetzt aber nichts wir ran an den Backofen ihr Lieben.
Zutaten
für 8 Apfeltaschen:
4 x 250g Butter Blätterteig (z.Bsp. von Edeka)
- Im Anschluss auf das Rezept bekommt ihr von mir noch mein Blitz-Blätterteig Rezept, den könnt ihr auf Vorrat herstellen und wunderbar auf Vorrat einfrieren -
1 Glas Bratapfel Marmelade (Optional Apfelmus)
2 Äpfel entkernt, geviertelt und dann in Streifen geschnitten
Zusätzlich:
1 Vorlage zum Ausschneiden in Apfelform ca. 12cm breit und 10cm hoch
- Solche Templates findet man kostenlos im Internet – Alternativ nimmt man einen runden Ausstecher oder klappt den Blätterteig zu einem Dreieck zusammen -
1 Ei leicht verquirlt
Zubereitung:
Backofen auf 190 - 200 Grad Ober- Unterhitze vorheizen. Blech mit Backpapier auslegen, mittlere Schiene im Ofen. Den Blätterteig auftauen lassen und mit Hilfe der Vorlage entsprechende Apfelformen ausschneiden, bitte immer 2 Stück pro Apfeltasche, dabei bei dem oberen Teil in den Blätterteig eine kleine Öffnung ausstechen. So kann der Dampf später beim Backen aus der Füllung entweichen. Ausgestochenen Blätterteig paarweise zusammenlegen und die eine Form mit der Bratapfel Marmelade bis kurz vor den Rand des Teiges befüllen. Darauf 4 - 5 Stücke des fein geschnittenen Apfels legen, das gibt einen tollen zusätzlichen Biss. Die zweite Blätterteig Apfelform darüber legen und mit einer Gabel die Ränder rundherum fest zusammen drücken. Die Apfeltaschen mit etwas Abstand auf das vorbereitete Backblech setzen und mit leicht verquirltem Ei bepinseln, dabei bitte nur die Oberseite bestreichen, nicht die Ränder. So kann der Blätterteig schön gleichmäßig aufgehen und haftet gut zusammen. Im vorgeheizten Ofen ca. 18 - 20 Minuten goldbraun backen lassen. Frisch schmecken die feinen Apfeltaschen am besten, sie lassen sich aber auch wunderbar einfrieren und aufbacken.
Ein kleiner Tipp: Blätterteig bleibt länger frisch, knusprig und saftig, wenn man ihn mit heißer, durch ein Sieb, passierter Marmelade oder Gelee nach dem Backen bepinselt. Hier ist natürlich Apfel-Gelee perfekt, aber auch Quitten Gelee ist zu empfehlen, denn die passt zu allen Füllungen.
Zutaten für einfachen Blitz-Blätterteig:250g Mehl
250g gefrorene Butter (in kleine Stücke geschnitten)
125g eiskaltes Wasser
1 TL Zucker
1 Prise Salz
1 TL Weißweinessig
Hagelzucker zum Bestreuen
1 Ei und ein wenig Wasser zum Bestreichen der "Locken"
Herstellung:
Mehl,Wasser, Salz, Zucker und Essig in der Küchenmaschine zu einem groben Teig zusammen kneten. Dann langsam immer mehrere Stücke gleichzeitig, unter langsamen Schlagen der Maschine, die harten Butterstücke dazu geben. Ihr seht das sich die Butter dabei mit dem Teig quasi ummantelt. Lasst die Maschine nur so lange laufen bis alle Butterstücke untergearbeitet, aber noch gut zu sehen sind.
Den Teig dann zu einem Rechteck formen, 10 x 15cm und für 15 Minuten in den Kühlschrank oder Frierer geben (je nachdem wie warm es draußen ist). Nach dem Ruhen den Teig auf einer bemehlten Fläche auf 15 x 35cm rechteckig ausrollen. Eine doppelte Tour geben, d.h. den Teig so falten das 4 Teigschichten übereinander liegen. Sofort den Teig noch einmal auf 15 x 35cm ausrollen und noch einmal doppelt touren. Wieder in Folie einpacken und erneut 15 Minuten kühlen.
Den Teig anschließend noch einmal für eine dritte und vierte Tour ausrollen.
Das ganze noch einmal 15 - 30 Minuten in den Kühlschrank geben.
An dieser Stelle könnt ihr den Blätterteig weiter verarbeiten oder einfrieren. Für die 8Stück Apfeltaschen würde ich allerdings die doppelte Menge Teig herstellen.
Zutaten
für die Bratapfel Marmelade (4-5 Gläser):
800g geschälte und klein geschnittene süß-saure Äpfel
200ml Apfelsaft
500g Gelierzucker 2:1
Abrieb von 1/2 Bio Zitrone
3 - 4 EL Zitronensaft
1 TL Vanillepaste
1/2 TL Zimt
100g gestiftelte Mandeln
100g Mandelblättchen
50g Rosinen (gerne in Rum, Calvados, Amaretto o.ä. eingelegt)
Zubereitung:
Die klein geschnittenen Apfelstückchen zusammen mit dem Apfelsaft, dem Zitronensaft und Abrieb in einen entsprechend großen Topf geben. Den Gelierzucker unterrühren und nach Möglichkeit 1 - 2 Stunden stehen lassen. Dann die Masse unter ständigem Rühren aufkochen lassen, ich selber koche meine Marmeladen immer ein paar Minuten länger als auf den Gelierzuckerpackungen angegeben, ich mag es nicht wenn sie zu "dünn" sind. Nachdem die Masse im Topf eingedickt ist Vanillepaste, Zimt, Mandeln und Rosinen dazu geben. Wer mag kann die Mandeln vorab in einer Pfanne ohne Fett leicht anrösten, ich selber habe mir die Arbeit hier nicht gemacht, uns hat sie auch so geschmeckt. Nochmal 2 - 3 Minuten köcheln und dann in die sauberen, gut ausgespülten Gläser füllen. Zudrehen und 5 Minuten umgedreht auf dem Deckel stehen lassen. Dann wieder umdrehen und komplett auskühlen lassen, die Marmelade hält einige Monate und schmeckt nicht nur auf Brot wunderbar. Verwendet sie wie hier als Tortenfüllung, geschichtet im Glas mit einem Pudding oder als Beilage zu süßen Pfannkuchen, ein Gedicht sage ich euch.
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