Donnerstag, 12. November 2020

Bratapfel-Spekulatius Sahne Törtchen


Ihr Lieben, der ein oder andere von euch weiß es ja schon länger, ich liebe Backformen! Ja, andere Frauen sind verrückt nach Taschen und Schuhen, aber mir kann man mit einer außergewöhnlichen Kuchenform große Freude machen. Denn was gibt es schöneres als ein leckeres Stück Gugelhupf oder feinen Rührkuchen zum Kaffee. Je ausgefallener die Optik, desto besser wie ich finde. Diese Formen haben leider sehr oft ein großes Problem. Die Kuchen wollen aus einigen der edlen Teile, selbst mit gutem Zureden nach dem Backen nicht heraus kommen. Dagegen helfen eigentlich nur zwei Dinge, ein gutes Trennfett und eine hochwertige Backform.
Denn wenn ich mir zu Hause die Mühe mache, etwas feines selbst gebackenes mit guten Produkten zu zaubern, dann will ich ein perfektes Ergebnis. Ihr kennt ja meinen 120% Tick den ich dabei habe. Deshalb kaufe ich selber übrigens schon seit Jahren bei der Firma Hagen Grote ein, feine und außergewöhnliche Zutaten bekomme ich dort aus aller Welt. Aber eben auch von kleinen, deutschen Herstellern und natürlich traumschöne Backformen.  Nachdem ich nun vor einiger Zeit ein paar tolle Gugelhupf-Rezepte mit diesen Formen gezeigt habe, meinten die netten Leute dort: "Marion, teste doch gerne mal eine Backform deiner Wahl aus unserem Sortiment." Also mal ehrlich, konnte ich da "Nein" sagen?!  Natürlich wollte ich in der tollen Rechteck-Backform die ich  mir ausgewählt habe, nicht nur einen einfachen Trockenkuchen als Rezept auf den Blog bringen, das wäre doch viel zu schade. Aus der Form habe ich einen ganz modernen Naked Cake im winterlichen Stil gezaubert. Der passt nicht nur in die vor uns liegende Vorweihnachtszeit, den kann man in dieser Art dekoriert  bis weit in den Januar hinein backen - Winterliche Freude pur auf dem Kuchenteller. Solche tollen Backformen solltet ihr unbedingt auch mal mit einem leckeren Hefeteig gefüllt abbacken, so braucht ihr keinen Zopf flechten, habt eine tolle Optik und schöne Scheiben zum schneiden.Lasst die schönen Schätzchen bloß nicht im Regal verstauben. Was gibt es also heute Gutes? Einen super saftiger Spekulatius-Sahne Likör Kuchen gefüllt mit weißer Schokoladen-Bratapfel Buttercreme und einer selbst gekochten Bratapfel-Marmelade. Das Rezept für die köstliche Marmelade verrate ich euch natürlich, denn hübsch verpackt ist sie immer ein leckeres kleines Geschenk.  
Bevor wir uns jetzt ans Kuchen backen machen verrate ich euch noch, das es weiter unten im Post eine knusprig-köstliche Überraschung für Krümelmonster geben wird. 
Genug gequatscht, jetzt geht's an den Backofen !






Zutaten
für 1x 33,5x15x8cm rechteckige Backform: 
4 Eier Gr. L
200g Zucker
200ml neutrales Speiseöl
300g Mehl (Type 405 oder 550)
1Pck. Backpulver
1/2TL Salz

 
Zubereitung:
Form leicht fetten und mit Mehl fein bestäuben, Ofen auf 160 Grad Umluft vorheizen, mittlere Schiene. Mehl, Salz und Backpulver mischen und in eine Schüssel sieben. Zur Seite stellen.
Eier und Zucker in der Küchenmaschine mindestens 10 Minuten ganz hell cremig aufschlagen. Die Masse muss richtig feinporig und fest sein. Spekulatius-Sahne Likör mit dem Öl in einem hohen Rührbecher mischen und langsam in die schaumige Eimasse fließen lassen. Die Mehlmischung danach kurz, aber gründlich unterheben. In die vorbereitete Form geben, diese leicht auf dem Tisch aufklopfen und in den vorgeheizten Ofen stellen. Nach ca. 50 Minuten eine Stäbchenprobe machen, meist braucht der Kuchen zwischen 50 - 55 Minuten. Die Form vorsichtig aus dem Ofen holen, 10 Minuten stehen lassen und danach auf einen Kuchenrost stürzen. Komplett auskühlen lassen. Den Kuchenboden 1 - 2 Tage vor dem Füllen backen, so lässt er sich besser schneiden und krümelt nicht so sehr.


Zutaten
für die Füllung:
200g weiche Butter
200g Marshmallow Fluff
200g weiße Schokolade
60 - 75ml Bratapfel-Likör von Hagen Grote - nach Geschmack -
 
Spritzbeutel mit halbgeschlossener, mittelgroßer Sterntülle 

 
Zubereitung:
Weiße Schokolade klein hacken und in der Mikrowelle oder über dem Wasserbad vorsichtig schmelzen lassen, zur Seite stellen. Die weiche Butter mit dem Handrührgerät oder in der Küchenmaschine hell schaumig aufschlagen lassen, dann den Marshmallow Fluff dazu geben. Alles zu einer glatten, feinen Buttercreme zusammen kommen lassen. Die geschmolzene, abgekühlte weiße Schokolade ebenfalls einarbeiten. Zum Schluss mit dem Bratapfel Likör abschmecken, ruhig probieren, da mag es jeder von der Stärke des Aromas ein wenig anders. Die Buttercreme in den vorbereiteten Spritzbeutel geben. 


Zutaten
für die Bratapfel Marmelade (4 - 5 Gläser):
800g geschälte und klein geschnittene süß-saure Äpfel
100ml Apfelsaft 
150ml Bratapfel-Likör 
500g Gelierzucker 2:1
Abrieb von 1/2 Bio Zitrone
3 - 4EL Zitronensaft
1TL Vanillepaste
1/2TL Zimt 
100g gestiftelte Mandeln
100g Mandelblättchen
75g Rosinen (gerne in Rum, Calvados, Amaretto o.ä. eingelegt)


Zubereitung:
Die klein geschnittenen Apfelstückchen zusammen mit dem Apfelsaft, Bratapfel-Likör dem Zitronensaft und Abrieb in einen entsprechend großen Topf geben. Den Gelierzucker unterrühren und nach Möglichkeit 1-2 Stunden stehen lassen. Dann die Masse unter ständigem Rühren aufkochen lassen, ich selber koche meine Marmeladen immer ein paar Minuten länger als auf den Gelierzuckerpackungen angegeben, ich mag es nicht wenn sie zu "dünn" sind. Nachdem die Äpfel im Topf eingedickt sind,  kurz mit dem Pürierstab durch die Fruchtmasse gehen. Dann die Vanillepaste, Zimt, Mandeln und Rosinen dazu geben. Wer mag kann die Mandeln vorab in einer Pfanne ohne Fett leicht anrösten, ich selber mach mir diese zusätzliche Arbeit aber nicht, uns schmeckt sie so gut wie sie ist. Nochmals 2 - 3 Minuten köcheln und dann in die sauberen, gut ausgespülten Gläser füllen. Zudrehen und 5 Minuten umgedreht auf dem Deckel stehen lassen. Dann wieder umdrehen und komplett auskühlen lassen, die Marmelade hält einige Monate und schmeckt nicht nur auf Brot wunderbar. Verwendet sie wie hier als Tortenfüllung, geschichtet im Glas mit einem Pudding oder als Beilage zu süßen Pfannkuchen, ein Gedicht sage ich euch. 



Zusätzlich:
Etwas weiße Ganache zum "Drippen" des Naked Cake
Fondant Schnee-Kristalle (Die könnt ihr ruhig mehrere Tage bevor ihr sie braucht herstellen, trocken und fest werden lassen und in eine Dose bis zur Verwendung packen)
Puderzucker mit ein wenig silberner Lebensmittel-Puderfarbe gemischt
Kleine Mini-Äpfelchen (Mit silberner Lebensmittel-Puderfarbe abgepinselt und etwas von der weißen Ganache darüber geträufelt) 

Wie die Torte fertig gestellt wird erkläre ich wie immer am Anschnitt-Bild. 



Den Kuchen 2x der Länge nach durchschneiden. Ich mache das immer mit einem Tortendraht, das geht schnell und sauber. Den unteren Boden auf eine Kuchenplatte legen und rundherum, gleichmäßig Buttercreme Tupfen aufspritzen. Dann noch einmal der Länge nach, mittig auf den Kuchen. So entstehen zwei längliche, offene Felder neben der Buttercreme die wir dann üppig mit der Bratapfel Marmelade befüllen. Für 10 - 15 Minuten in den Kühlschrank stellen. Dann den zweiten Boden vorsichtig darüber legen und ebenso befüllen, jetzt für wieder für 10 - 15 Minuten kühlen und die geschwungene, obere Seite des Kuchens zum Abschluss darauf setzen, leicht andrücken. Nun noch mal für mindestens 1 Stunde in den Kühlschrank stellen. Anschließend die weiße Ganache mit einem kleinen Spritzbeutel ringsherum, oben an der Torte herunter laufen lassen. Glitzer-Puderzucker darüber stäuben, und etwas Buttercreme unter die Äpfelchen zum Befestigen aufspritzen. Die Fondant Schneekristalle mit einem kleinen Tupfen Buttercreme an der Torte befestigen. 
Die Torte hält mindestens 4 - 5 Tage frisch wenn ihr sie im Kühlschrank lagert, sie ist saftig, fein cremig und herrlich fruchtig. 

Als kleines Extra verrate ich euch heute noch mein liebstes Plätzchen Rezept für die niedlichen kleinen Tassen-Kekse die ihr hier auf dem Bild sehen könnt. So lecker, nicht so süß, lange haltbar und sie bleiben auch beim Backen prima in "Form". 

Zutaten:
250g weiche Butter
150g Puderzucker
1 Ei Gr. L
450g Mehl
1TL Salz
1TL Lebkuchen-Gewürz (Alternativ Vanille, Zimt, Spekulatius Gewürz etc.)


Zubereitung:
Butter und Puderzucker zu einer cremigen Masse verrühren, dabei die Küchenmaschine nur auf kleiner Stufe schlagen lassen. Je mehr Luft wir in den Teig einbringen, desto stärker "bläht" er sich später beim Backen auf und das wollen wir nicht! Das Ei und Lebkuchen-Gewürz (oder ein Aroma eurer Wahl) dazu geben, gut verrühren lassen. Mehl und Salz beifügen und komplett unterarbeiten, nicht mehr zu lange rühren. Die Silikonform für die kleinen Häuschen-Tassen Kekse hat 12 Mulden, deshalb verrate ich euch hier einen kleinen Trick bei dem man den komplette Keksteig verarbeiten und später abbacken kann. Füllt die Mulden der Silikonform mit dem weichen Teig, glatt streichen, dann friert die Mould für ca. 20 Minuten ein, die festen Teig-Häuser vorsichtig aus der Form lösen, auf Backpapier legen und erst mal im Kühlschrank parken. So fortfahren bis die letzte Menge Teig in der Silikonform verteilt werden kann. Backofen auf 160 Grad Umluft vorheizen und die Silikonform auf einem kalten Backblech auf der mittleren Schiene einschieben. ca. 18 - 20 Minuten backen lassen. Form aus dem Ofen holen, Plätzchen darin komplett erkalten lassen und einfach umdrehen. Die fertigen Plätzchen kullern tatsächlich einfach so heraus. Die vorgefertigten, ungebackenen und gut gekühlten Plätzchen-Häuser auf mit Backpapier ausgelegte Bleche legen und genauso abbacken. Durch das kühlen des Teigs behalten sie die Form. Die Plätzchen halten mehrere Wochen frisch in einer Blechdose gelagert an einem kühlen Ort. Ich fürchte nur, die sind so gut die werden ganz schnell vernascht werden. 


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