Manche Dinge erinnern einen immer wieder an seine Kindheit, kennt ihr das nicht auch meine Lieben? Gerade was das Essen angeht, erinnert man sich doch das ganze Leben daran was man als Kind schon gerne mochte und was man nur mit Müh und Not am Essenstisch herunter bringen konnte. Was habe ich als Kind "Blumenkohl" gehasst! Wenn der auf dem Tisch stand hatte ich schon förmlich die grüne Farbe im Gesicht stehen, aber da mein Vater dieses Gemüse des Grauens geliebt hat, wurde es auch noch dauernd von meiner Mutter gemacht. Mein Papa mochte ihn super weich gekocht, mit ganz viel Béchamelsauce, ich sag euch das Zeug hätte man auch schlürfen können. Da dreht sich mir jetzt noch der Magen um wenn ich dran denke. Heute, wo ich selber koche und einen Mann zu Hause habe der Blumenkohl liebt, mache ich ihn auch ab und an. Aber knackig gegart und mit einer ganz speziellen Sauce, da kann selbst ich 1 - 2 Röschen davon essen. Warum ich euch das erzähle? Ich habe als Kind "Rosinenbrötchen" geliebt und die wollte tatsächlich kein anderer in meiner Familie essen, vor allem weil ich auf die süßen Brötchen immer Wurst und Käse gepackt habe. Da hat es dann meinen Vater geschüttelt. Aber unser kleiner Bäcker Mey der nur eine Strasse weiter sein Geschäft hatte, hat einfach sensationelle riesengroße, unglaublich fluffige Rosinenbrötchen gebacken. Die Dinger waren so riesig das man bis zum Nachmittag keinen Hunger mehr hatte, wenn man eines davon zum Frühstsück verdrückt hat und natürlich gab es so ein Brötchen auch nur zum Wochenende, die waren damals schon recht teuer. Heute habe ich das Glück mir so einen kleinen Luxus und Frühstück-Leckerei einfach mal so selber backen zu können, aber an Sonn- und Feiertage müssen sie unbedingt auf dem Tisch stehen. Von der Größe her habe ich meine Rosinenbrötchen auf ein "Normales-Maß" gemacht, man will ja schließlich nicht nur eines davon essen. Eine knusprig zarte Krume, ein feines fluffiges Innenleben mit viel leckeren Rosinchen und ein wenig Hagelzucker obendrauf, so muss ein süße Brötchen sein.
Jetzt hoffe ich doch, dass ihr vor lauter Quatschen und Erzählen von mir, trotzdem Lust habt die Küchenmaschine anzuschmeißen und erst mal einen Hefeteig anzusetzen, Los geht's!
Zutaten
für 10 - 12 Rosinenbrötchen:
500g Mehl (Type 550)
1 Würfel Hefe
250ml Milch (3,5%)
3EL Zucker
1TL Vanillepaste
1 Ei Gr. M
100g sehr weiche Butter
1/2TL Salz
125g Rosinen
Zusätzlich:
Mehl zum Kneten und Ausrollen
1Ei + 2EL Wasser zum Einstreichen der Brötchen
Hagelzucker zum Bestreuen
Zubereitung:
Milch erwärmen (bitte nich zu heiß, sonst stirbt die Hefe später ab), Zucker dazu geben und die Hefe fein zerbröckeln, dazu geben und alles glatt rühren. Für ca. 10 - 15 Minuten stehen lassen. Mehl in die Schüssel der Küchenmaschine sieben und eine Mulde in die Mitte drücken. Alle Zutaten bis auf die Rosinen hineingeben, das Salz an den Mehlrand streuen. Danach die Hefemilch in die Mulde gießen und mit dem Knethaken der Maschine erst einmal für ca. 2 Minuten auf kleiner Geschwindigkeit ankneten lassen. Schüsselrand dann abkratzen und den Teig für ca. 6 - 8 Minuten auf höherer Geschwindigkeit kneten lassen. Es sollte ein weicher, elastischer Ball entstehen. Den Hefeteig danach einmal kurz mit der Hand auf einer leicht mit Mehl bestreuten Fläche zu einem glatten Ball kneten, Schüssel mit Mehl ausstreuen und den Teig wieder hinein legen. Mit Frischhaltefolie abdecken und an einem warmem Ort ca. 20 - 30 Minuten ruhen lassen, das Volumen sollte sich gut verdoppelt haben. Danach den Teig aus der Schüssel holen und auf der bemehlten Arbeitsfläche nun in mehreren Portionen die Rosinen einarbeiten. Danach den Teig in ca. 90 Gramm schwere Stücke abwiegen. Die Teigbällchen danach in Form bringen, das nennt man bei Brötchen schleifen und die Rosinenbrötchen anschließend auf mit Backpapier ausgelegten Blechen mit genug Abstand legen. Nun noch einmal abgedeckt mit einem Küchenhandtuch oder Frischhaltefolie an einem warmen Ort für weitere ca. 30 Minuten gehen lassen. Dann den Backofen auf ca. 180 Grad Umluft vorheizen. Die gut aufgegangen Rosinenbrötchen mit einem scharfen Messer kreuzförmig auf der Oberseite einschneiden, Ei mit Wasser verquirlen und die Brötchen vorsichtig damit einstreichen und mit dem Hagelzucker bestreuen. Ca. 20 Minuten im vorgeheizten Ofen gold-braun backen lassen. Ich selber gebe immer mit einer Blumenspritze einige Wasserstöße in den Backofen wenn ich Hefeteig Gebäcke einschiebe, so geht er nochmal schöner im Ofen hoch.
Wer keine Rosinen mag, kann die Brötchen auch mit Schoko-Mini-Drops oder Mandelstiften machen, das schmeckt auch ganz wunderbar.
Liebe Marion🌸 Ich liebe auch die Rosinenbrötchen, bei uns heißen die Rosinenweckchen😉 ich bin ja auch ein Kind Kölns ☀️ In diesem Sinne, schaue ich mir jedes Rezept von Dir an und bin wie immer begeistert 😘
AntwortenLöschenLiebe Grüße Yvonne
Wie schön das diese kleinen Leckereien in vielen Regionen gebacken werden, Rosinenweckchen klingt so niedlich, LG Marion
LöschenMilchbrötchen heißen bei uns generell Weckchen
AntwortenLöschenLg Yvonne